Von : Max Jäger

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Ubisoft in der Krise: Investoren ohne Antworten – Was steckt dahinter?

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Ubisoft-Chef Yves Guillemot erkennt mehrere Auswege aus der Unternehmenskrise – Details bleiben jedoch geheim. Berater sind zur Unterstützung hinzugezogen worden.

Der französische Spielehersteller Ubisoft steht am Rande eines wirtschaftlichen Abgrunds: In den letzten Monaten hat das Unternehmen immer wieder mit schlechten Nachrichten Investoren und Fans verunsichert. Ein weiterer Rückschlag kam diesen Donnerstagabend: Das Videospiel „Assassin’s Creed Shadows“ wird erneut verschoben, diesmal vom Februar in den März. Mit dieser Ankündigung zur Spielverschiebung verband der Geschäftsführer Yves Guillemot ein strategisches Update, das wesentliche Fragen offenließ.

Guillemot berichtete von positiven Entwicklungen bei den internen Umstrukturierungen, die im Oktober angekündigt wurden. Es seien wichtige Schritte zur Steigerung der Effizienz und zur Umsatzsteigerung gemacht worden. Zudem habe das Unternehmen kürzlich Berater engagiert, um „strategische und kapitalistische Optionen“ zu entwickeln, die das „Wertpotential unserer Aktiva“ vollständig ausschöpfen sollen. Das Ziel sei es, den maximalen Nutzen für alle Stakeholder zu erzielen.

In einer Telefonkonferenz mit Investoren erwähnte Guillemot mehrere mögliche Wege zur Besserung, wollte jedoch auf skeptische Nachfragen hin nicht konkretisieren, wie diese aussehen könnten. Auch auf die Frage, ob Ubisoft bereits an einer spezifischen Option arbeite oder den Markt weiterhin erkunde, antworteten Guillemot und der Finanzvorstand Frederick Duguet ausweichend. „Das Ziel dieses Prozesses ist es, das größte Potential aus unseren Aktiva im Sinne der Stakeholder zu realisieren“, erläuterte Duguet laut dem Spielemagazin IGN nur. „Mehr können wir dazu nicht sagen.“

Seit einem Bericht von Bloomberg steht der chinesische Technologiekonzern Tencent als möglicher Übernahmekandidat für Ubisoft im Raum. Es wäre auch möglich, dass eine Privatisierung erfolgt, die Ubisoft gemeinsam mit Tencent durchführen könnte. Tencent hält neben 9,2 Prozent der Ubisoft-Aktien auch 49,9 Prozent an der Holding-Gesellschaft der Familie Guillemot.

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Ein solcher Deal mit Tencent könnte jedoch komplex werden – vor allem, da der Konzern kürzlich vom US-Verteidigungsministerium offiziell als chinesisches Militärunternehmen eingestuft wurde. Diese Einstufung bringt derzeit zwar keine Sanktionen mit sich, könnte jedoch den Ruf des Unternehmens schädigen und im Falle einer Übernahme erhebliche Kritik von Presse und Investoren nach sich ziehen. Auf die Frage, ob diese Klassifizierung mögliche Übernahmegespräche beeinträchtigen könnte, wollte Guillemot auf Nachfrage von Investoren nicht eingehen.

Ubisoft steht wirtschaftlich auf wackeligen Beinen: Mehrere Veröffentlichungen in den letzten Jahren blieben hinter den Erwartungen des französischen Publishers zurück. Erste Schritte zur Überwindung der Krise wurden bereits im Herbst angekündigt. Zukünftige Spiele von Ubisoft sollen wieder gleichzeitig für alle Spieler verfügbar sein. Zudem betonte Guillemot, dass seine Spiele keine politischen Agenden unterstützen sollen. Ein weiterer Teil der Strategieänderung ist die Rückkehr von Ubisoft-Spielen auf die Plattform Steam.

Im Managementbereich soll die „Verbesserung unserer Produktionsprozesse beschleunigt werden“, so ein internes Memo. Auch die Kommunikation innerhalb des Unternehmens möchte Guillemot optimieren.

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