Wer die Konkurrenzprodukte zu den AirPods Max anpassen oder aktualisieren möchte, benötigt eine spezielle App. Doch wer seine Standortdaten nicht teilen will, stößt auf Probleme.
Personen, die großen Wert auf ihre Privatsphäre legen, sollten sich überlegen, ob sie sich für den ersten Kopfhörer von Sonos entscheiden, der letzten Sommer auf den Markt kam. Denn die Nutzung der offiziellen iOS-App erfordert die Freigabe des genauen Standortes – eine Anforderung, die auf wenig überzeugende Gründe zurückgeht. Noch problematischer ist, dass Nutzer, die diese Freigabe verweigern, von der Nutzung der App ausgeschlossen werden. Dies bedeutet, dass sie weder die Erstkonfiguration durchführen noch Updates der Kopfhörer-Software vornehmen können.
Erstaunliche Anforderungen bei der Einrichtung
Die Ace-Kopfhörer von Sonos haben im Test von c’t insgesamt einen soliden Eindruck hinterlassen. Sie ähneln in Design und Haptik leicht den AirPods Max von Apple, bieten jedoch einen ausgezeichneten Klang und eine vergleichbare aktive Geräuschunterdrückung. An technischen Features mangelt es nicht: Ein Transparenzmodus, ein eingebauter Equalizer und Unterstützung für räumliches Audio sind vorhanden. Wer bereits Geräte von Sonos nutzt, kann sogar den Sound der Soundbar über WLAN direkt auf die Kopfhörer streamen. Der Preis von 500 Euro ist zwar hoch, bewegt sich aber im Rahmen der AirPods Max und im Handel findet man die Geräte teilweise deutlich günstiger.
Bei der ersten Verbindung der Ace mit einem iPhone wird man aufgefordert, die offizielle App herunterzuladen. Beim ersten Start der App werden verschiedene Berechtigungen angefordert. Der Zugriff auf Bluetooth ist offensichtlich notwendig, da darüber die Kommunikation mit den Kopfhörern stattfindet. Die Freigabe für das interne Netzwerk ist erforderlich, um die erwähnte Funktion zur Soundbar-Weitergabe zu ermöglichen, jedoch nicht zwingend für die Nutzung der App erforderlich. Die präzise Standortfreigabe ist allerdings obligatorisch: Wer diese nicht erlaubt, kommt in der App nicht über das Setup hinaus, beziehungsweise bleibt später bei der Deaktivierung über die iOS-Einstellungen in der App stecken. Das Fenster schließt sich erst, wenn die präzise Standortfreigabe erteilt wurde.
Wetterabfrage und fehlende Assistenzfunktionen
„Für die Einrichtung benötigt Sonos Zugriff auf Ihren genauen Standort. Tippen Sie in den iOS-Einstellungen auf ‚Standort‘ und ‚Bei Verwendung der App‘, und kehren Sie dann zur Sonos-App zurück“, heißt es lapidar. In einem zusätzlichen Erklärungsfenster wird angegeben, der Standort werde genutzt, um Sonos-Produkte in der Nähe zu finden und zu verbinden und das Wetter über Sonos Voice Control zu überprüfen. Warum die Produkte nicht allein über Bluetooth und/oder WLAN erkannt werden können und wie die Sprachsteuerung ohne zusätzliche Sonos-Geräte funktionieren soll, bleibt unerklärt.
Glücklicherweise war es in unseren Tests zeitweise möglich, die Standortfreigabe nachträglich zu deaktivieren und die App weiterhin zu nutzen. Das funktionierte jedoch nicht immer, da die App scheinbar regelmäßig überprüft, ob sie den Standort des Nutzers weiterhin verfolgen darf. Wer die Ace nutzen möchte, ohne Sonos seine Adresse oder seine Bewegungen in der Stadt preiszugeben, muss das Setup möglicherweise an einem anderen Ort durchführen und regelmäßig mit der Standortfreigabe experimentieren, in der Hoffnung, dass die App nicht zwischendurch ausfällt. Normalerweise wird die App nach der Einrichtung nicht mehr benötigt, doch Anpassungen der Benutzeroberfläche oder Einstellungen für EQ und Lautstärke sind nur über diese möglich. Eine offene Frage bleibt, ob das Unternehmen mit den Daten auch andere Dinge anstellt, etwa sie für Werbezwecke nutzt oder weiterverkauft, wie es Marketingfirmen tun. Wir haben bei Sonos nachgefragt, warum die präzise Standortfreigabe erforderlich ist, und werden die Antwort in einem Update dieses Artikels veröffentlichen, sobald sie vorliegt.
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Experte für Popkultur und Filmfan, erkundet Max Jäger die Welt der Unterhaltung mit neugierigem und lockerem Blick. Er teilt gerne die Geschichten hinter den Stars und entschlüsselt die Trends, die die Medienlandschaft prägen.