Über fünf Jahre hinweg hat ein enthusiastischer Fan aus zwei bekannten Versionen des Sci-Fi-Films eine neue bearbeitete Fassung erstellt, die zahlreiche Mängel der Originalfilme ausbessert.
Ein Fan hat unter dem Projektnamen „Project A34K“ eine überarbeitete Fassung des Science-Fiction-Klassikers „Alien 3“ veröffentlicht, die er „The Legacy Cut“ nennt. Diese Version kombiniert Elemente der Kinofassung von 1992 und des „Assembly Cut“, der erstmals 2003 in der „Alien Quadrilogy“ DVD-Box und 2010 auf Blu-ray erschien. Der „Assembly Cut“ ist mit 138 Minuten deutlich länger als die ursprüngliche Kinoversion, die 109 Minuten dauert. Der neu erstellte Legacy Cut übertrifft diese sogar noch mit einer Laufzeit von 143 Minuten.
Die Modifikationen umfassen Änderungen in der Handlung, verbesserte CGI-Szenen mit dem Alien, Anpassungen der Farbgebung und Helligkeit sowie Überarbeitungen der Tonspur. Trotz der längeren Laufzeit des Assembly Cuts von 2003 entfernten 20th Century Fox und Regisseur David Fincher einige Szenen aus der Kinofassung oder änderten sie ab.
Um Spoiler zu vermeiden, überspringen Sie bitte diesen Abschnitt. In der Kinoversion greift das Alien einen Hund an und verwandelt sich anschließend in ein rasend schnelles Wesen, während im Assembly Cut stattdessen ein Ochse das Opfer ist. A34K fand diese Änderung unpassend und ersetzte die Ochsenszenen durch die ursprünglichen Hundeszenen. In der letzten Szene der Kinofassung bricht ein Alien aus Ripleys Bauch hervor, eine Szene, die im Assembly Cut fehlt und im Legacy Cut wieder eingeführt wurde.
Neue CGI-Beleuchtung
In den frühen 90er Jahren steckte die digitale Technologie noch in den Kinderschuhen. Das Alien wurde teils durch mechanische Puppen und Schauspieler in Kostümen dargestellt, teilweise aber auch durch CGI. Die CGI-Szenen litten unter schlechter Beleuchtung und unpassenden Größenverhältnissen. In „The Legacy Cut“ wurden diese Szenen Bild für Bild in Photoshop korrigiert, um eine bessere Beleuchtung und eine harmonischere Einbindung in den Hintergrund zu erreichen. Diese Änderungen sind jedoch nur im direkten Vergleich erkennbar.
Auch wurden einige Szenen im Legacy Cut entfernt, um den Film geheimnisvoller zu gestalten. So wurde der Facehugger aus der Eröffnungsszene herausgeschnitten, und einige kurze Zwischenszenen, die den Planeten zeigen, wurden gespiegelt, sodass dieser sich nun andersherum dreht. Auch die Lichteffekte dieser Szenen wurden nachbearbeitet.
Besonders auffällig sind die Szenen, in denen die Kamera die Perspektive des Aliens einnimmt und durch die Gänge jagt; diese sind nun rot gefärbt, was darauf hinweisen soll, dass das Alien eigentlich keine Augen im herkömmlichen Sinne besitzt. Die Legacy-Version verwendet kein HDR, aber die Farbgebung wurde leicht angepasst, sodass das Bild in manchen Szenen einen höheren Gelbanteil aufweist, was die Schrift auf den Computerterminals am Ende des Films grün statt blau erscheinen lässt.
Zudem wurde der Schnittrhythmus leicht verändert, was umfangreichere Anpassungen am Ton erforderlich machte, wobei die Musik teilweise gegen andere Stücke des Soundtracks ausgetauscht wurde. Auch einige Alien-Geräusche wurden ersetzt und deren Lautstärke erhöht.
4K-Upscaling
Die neue Version wurde von der Blu-ray-Fassung mittels eines Upscalers auf 4K hochgerechnet. Der Farbraum bleibt dabei BT.709/SDR. Im Vergleich zu dem Bild, das ein hochwertiger UHD-Upscaler wie der Panasonic DP-UB9004 aus der Blu-ray Disc herauskitzelt, bietet die 4K-Version keine Vorteile bei der Detailauflösung und dem Filmkorn. Der englische Ton ist sowohl in Stereo als auch im 5.1-Mix verfügbar, zusätzlich gibt es einen Audiokommentar. Ein Upscaling des 5.1-Tons auf Dolby Atmos wurde jedoch nicht vorgenommen.
Der Ersteller des Films verteilt diesen nicht öffentlich im Internet, sondern bietet ihn kostenlos auf Anfrage per E-Mail an die Projektseite von A34k.net über verschiedene Cloud-Netzwerke an. Der Film ist in verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich, bis hin zu einer 50 GB großen Fassung in 4K-Auflösung mit unkomprimiertem 5.1-Ton, inklusive zusätzlicher Dateien und neu gestalteten Disc-Hüllen.
Im Gegensatz zu bekannten Regisseuren wie George Lucas und James Cameron hat A34K der Versuchung widerstanden, einen Film aus den 90ern in einen modernen Blockbuster zu verwandeln. Angesichts der behutsamen Eingriffe lässt sich vermuten, dass der Macher einen professionellen Hintergrund in der Filmindustrie hat. Dass er angeblich fünf Jahre an „The Legacy Cut“ gearbeitet hat, ist nicht unüblich. Auch andere professionell wirkende Fan-Edits benötigen oft Jahre, da sie in der Freizeit entstehen.
Derartige Fan-Schnitte demonstrieren immer wieder, was mit heutiger Bearbeitungstechnik und großer Sorgfalt möglich ist, von Farbkorrekturen über neue Special Effects bis hin zum Demastering und Despecialising, um ursprüngliche Kinofassungen wiederherzustellen. Von beliebten Filmreihen wie „Star Wars“ und „Herr der Ringe“ gibt es zahlreiche derartige Bearbeitungen – alle ebenso Urheberrechtsverletzungen wie der „Alien 3 Legacy Cut“.
Kommt eine offizielle 4K-Version?
Regisseur David Fincher hatte große Probleme mit den damaligen Eingriffen des Studios, und die verschiedenen Schnittfassungen spalteten die Fanbasis. Neben ablehnenden Kommentaren gibt es jedoch auch Stimmen, die gerade den dritten Teil der Serie schätzen, nicht zuletzt wegen der beeindruckenden schauspielerischen Leistung von Sigourney Weaver. Von offizieller Seite gibt es bisher keine Ankündigung, ob und wann eine 4K-Version von „Alien 3“ auf UHD-Disc erscheinen wird. Es kursieren Gerüchte, dass an einer Veröffentlichung gearbeitet wird. Kürzlich wurden mit „Sie7en“ und „Panic Room“ zwei weitere Frühwerke von David Fincher in UHD veröffentlicht, bei denen der Regisseur zahlreiche Szenen digital nachbearbeitet hat, was gemischte Reaktionen hervorrief. „Alien 3“ bietet ebenfalls reichlich Möglichkeiten für Korrekturen. „The Legacy Cut“ setzt das Studio unter Druck, eine mindestens ebenso gute Version zu liefern.
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Experte für Popkultur und Filmfan, erkundet Max Jäger die Welt der Unterhaltung mit neugierigem und lockerem Blick. Er teilt gerne die Geschichten hinter den Stars und entschlüsselt die Trends, die die Medienlandschaft prägen.





