Toxine in Nahrungsmitteln können unerwünschte Reaktionen wie Bauchschmerzen hervorrufen. Hier erfahren Sie, welche alltäglichen Lebensmittel solche Reaktionen auslösen können.
Das Verfallsdatum gibt nicht immer Aufschluss darüber, ob ein Lebensmittel schädlich sein könnte. Manche Nahrungsmittel können in größeren Mengen giftig sein. Toxikologe Dr. Carsten Schleh beleuchtet in seinem Buch „Vorsicht, da steckt Gift drin!“ (Paperback, 18 Euro bei Amazon) die Risiken, die von üblichen Lebensmitteln ausgehen können. In einem Interview spricht der Fachmann darüber, bei welchen Produkten Vorsicht geboten ist und wie man eine Vergiftung erkennt.
Dr. Carsten Schleh: Vorsicht, da steckt Gift drin
- 304 Seiten, Deutsch, illustriert
- Einführung in die Chemie für Laien
Ein ansprechend gestaltetes Buch, das auf verständliche Weise über Toxine im Alltag aufklärt.
18 Euro
(Amazon)
Rohmilch
Rohmilch, also unbehandelte Milch von Nutztieren, ist im Gegensatz zu handelsüblicher Milch nicht pasteurisiert. Dr. Schleh weist darauf hin, dass Rohmilch Mikroorganismen wie Bakterien enthalten kann. Er rät insbesondere Risikogruppen wie Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit Immunschwäche, auf Rohmilch zu verzichten. Dies schließt auch Produkte wie Rohmilchkäse ein. Stattdessen empfiehlt er pasteurisierte Milch.
Zucchini
„Zucchini können Cucurbitacine enthalten, die giftig sind“, erklärt Schleh. Diese Stoffe wurden meist herausgezüchtet, treten aber manchmal bei selbst gezüchteten Pflanzen auf. Verbraucher erkennen eine Belastung an einem äußerst bitteren Geschmack, der ein Warnsignal zum Wegwerfen der Nahrung sein sollte.
Kartoffeln
Kartoffeln können Solanin enthalten, besonders in grünen oder gekeimten Knollen. Schleh rät, diese Teile großzügig zu entfernen und die Kartoffeln zu schälen. Sind die Kartoffeln stark grün oder gekeimt, sollte man sie besser meiden.
Tee
Tee, egal ob Kräutertee, grüner Tee, Schwarztee oder Früchtetee, kann Pyrrolizidinalkaloide enthalten, die krebserregend und lebertoxisch sind. Schleh empfiehlt, regelmäßig die Teesorte und den Lieferanten zu wechseln, um das Risiko zu minimieren.
Kaffee
Ähnlich wie bei Tee sollte man auch bei Kaffee auf die Trinktemperatur achten. Koffein in großen Mengen kann gesundheitsschädlich sein, insbesondere für Schwangere. Schleh empfiehlt, Kaffee nur in Maßen zu genießen.
Zimt
Zimt kann Cumarin enthalten, das in hohen Dosen leberschädigend ist. Cassia-Zimt enthält mehr Cumarin als Ceylon-Zimt, weshalb Verbraucher letzteren bevorzugen sollten, so Schleh.
Vergiftungen durch die genannten Lebensmittel sind selten, aber möglich. Symptome können von Magen-Darm-Problemen bis zu ernsteren Gesundheitsproblemen reichen. Bei Tee und Kaffee können Symptome wie Unruhe und Herzrasen auftreten. Eine geringe Menge an Giftstoffen kann der Körper meist tolerieren.
*Das Original dieses Beitrages erschien zuerst bei unserem Partner Schweizer Illustrierte.
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