Im digitalen Zeitalter ist es entscheidend, seine Identität zu schützen. Doch durch die Entwicklungen in der KI-Technologie sind traditionelle Schutzmethoden zunehmend ineffektiv.
Das Unkenntlichmachen von Gesichtern mittels Verpixelung oder Weichzeichnung war lange ein bewährtes Mittel zum Schutz der Privatsphäre. Im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wird diese Methode jedoch immer unsicherer.
Moderne KI-Systeme sind in der Lage, verpixelte Gesichter mit beunruhigender Präzision zu rekonstruieren – eine Gefahr, die vielen unbekannt ist. Hier erklären wir, warum traditionelle Anonymisierungstaktiken nicht mehr ausreichen und was Sie stattdessen tun können.
- Gesichter zensieren: Anleitung für Mobiltelefone und Computer
Wie KI digitale Zensur umkehrt
Verpixelung und Weichzeichner entfernen nur die offensichtlichen Details – die Gesamtinformation bleibt jedoch erhalten. KI kann aus
- Strukturen
- Farben
- Umrisse
- Muster
schließen und mithilfe von Millionen ähnlicher Bilder zumindest glaubwürdige Rekonstruktionen erzeugen. Forscher der Duke University haben mit dem Projekt „PULSE“ (Photo Upsampling via Latent Space Exploration) bereits 2020 demonstriert, wie diese Modelle funktionieren.
Bilder mit einer Auflösung von 16 × 16 Pixeln wurden um das 64-fache vergrößert. Besonders problematisch ist, dass die rekonstruierten Bilder zwar nicht immer genau mit dem Original übereinstimmen, oft aber ausreichen, um eine Person zu identifizieren.
Dies stellt ein erhebliches Risiko für Whistleblower, Demonstranten, Kinder oder andere schutzbedürftige Personen dar, die auf Bildern absichtlich unkenntlich gemacht wurden.
Besonders problematisch: Verpixelte Videos
Auch in Videos können verschwommene oder verpixelte Bereiche zu einem Großteil wiederhergestellt werden – insbesondere wenn mehrere Frames analysiert und kombiniert werden.
Der YouTuber Level 2 Jeff hat im April 2025 seine Nutzer herausgefordert, ein Beispielvideo mit eigenen Tricks zu entschlüsseln. Der Nutzer KoKuToru hat auf GitHub ein Projekt dazu veröffentlicht, in dem die Methodik der Entschlüsselung aufgezeigt wird.
Dabei wurden durch die Bewegung des Fensters im Video sämtliche Texte wieder lesbar gemacht. Das könnte extrem problematisch sein, wenn Ordnernamen persönliche Informationen enthalten oder auch IP-Adressen öffentlich werden.
Wie Sie Gesichter sicher unkenntlich machen
Anstatt Gesichter zu verpixeln oder weichzuzeichnen, sollten Sie alternative Methoden in Betracht ziehen:
- Schwarzes Rechteck: Durch das Überlagern von sensiblen Bereichen auf Fotos mit einem schwarzen Balken kann eine KI diesen Bereich nicht rekonstruieren. Dies eignet sich beispielsweise für Autokennzeichen, Namensschilder, Straßennamen oder Hausnummern. Auch andere Farben sind möglich.
- Emojis: Da schwarze Balken auf Fotos oft an Fahndungsfotos erinnern, ist dies keine ideale Option. Eine beliebte Alternative ist das Platzieren großer Emojis über das Gesicht einer Person.
- Motivwahl: Bereits beim Fotografieren können Sie darauf achten, dass sensible Daten gar nicht erst im Bild erscheinen. Passen Sie den Bildausschnitt entsprechend an.
- Physische Zensur: Das Abkleben von sensiblen Informationen mit undurchsichtigem Klebeband ist eine einfache Methode. Sie können Namensschilder oder andere persönliche Daten abdecken und das Klebeband später wieder entfernen.
- Software: Das Tool Fawkes verpixelt Ihre Bilder zwar nicht, ändert diese jedoch minimal, sodass sie von Gesichtserkennungsprogrammen nicht mehr identifiziert werden können – Menschen erkennen Sie dennoch.
Bei Videos ist die Umsetzung für Laien deutlich schwieriger, daher ist es wichtig, persönliche Daten idealerweise gar nicht erst zu filmen.
Ähnliche Artikel
- Entdecken Sie die besten Web-Tipps: Ihre ultimative Bilder-Auslese!
- Enthüllt: Geheimnisse hinter dem Portal – Exklusive Einblicke in c’t-Story!
- Entdecken Sie verbindende Fotos: Top Web-Tipps!
- Gratis-Tool macht aus Fotos Animationen: Verwandeln Sie Ihre Bilder jetzt!
- Leica enthüllt SL3-S: Revolutionäre Vollformatkamera mit Anti-Fälschungs-Technologie!

Leidenschaftlich für Fakten, durchforstet Anna Köhler die Nachrichten, um eine klare und präzise Analyse globaler Ereignisse zu liefern. Mit langjähriger Erfahrung im Journalismus macht sie die Nachrichten für alle zugänglich, ohne Kompromisse bei der Wahrheit einzugehen.