Von : Max Jäger

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Monkey Island und Alkohol: Wenn Fans das Ruder übernehmen!

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Seit über drei Jahrzehnten begeistert die „Monkey Island“-Reihe ihre Anhänger. Gelegentlich schenken diese Anhänger der Welt Spiele wie „The Booze of Monkey Island“ und verzaubern damit ihrerseits die Fangemeinde!

Es existieren einige unumstößliche Wahrheiten im Leben: Hunde sind der beste Freund des Menschen, Echo folgt auf Ruf und es gibt kein besseres Point-and-Click-Adventure als „The Secret of Monkey Island“. Zugegeben, Anhänger von Sierra könnten hier lautstark protestieren, aber sie sind bekannt dafür, nicht allzu viel zu lachen zu haben.


Wie dem auch sei. Niemand kann ernsthaft bestreiten, dass die 1990 von Ron Gilbert, einem Veteranen von Lucasfilm Games, ins Leben gerufene Serie absoluten Kultstatus genießt. Über die Jahrzehnte erlebte die Reihe viele Höhen und Tiefen, vergleichbar mit einem Segelschiff im Sturm, und machte erst im September 2022 mit „Return to Monkey Island“ ein großes Comeback – wieder unter der Leitung von Ron Gilbert.

Ob die Serie fortgesetzt wird, steht in den Sternen. Doch wer benötigt offizielle Fortsetzungen, wenn Fans wie die Schöpfer von „The Booze of Monkey Island“ solche Juwelen kreieren?

„The Booze of Monkey Island“ wurde von einem fünfköpfigen Team aus Italien namens „Bean Adventure Agency“ entwickelt, das aus Lucca stammt. Laut eigener Aussage arbeiten sie seit 2018 in ihrer Freizeit daran. Derzeit arbeitet das Team an ihrem ersten eigenen Point-and-Click-Adventure „The Adventures of Tango Rio“, das kurz vor der erfolgreichen Finanzierung auf Kickstarter steht.

Das Spiel hat durchaus einen amateurhaften Charme. Es bietet vier Sprachoptionen (Deutsch, Englisch, Italienisch und Spanisch), jedoch keine Sprachausgabe, und die deutschen Texte sind, obwohl grundsätzlich solide, etwas holprig und enthalten gelegentliche Tippfehler sowie inkonsistente Anredeformen, was typisch für Projekte mit begrenzten Ressourcen ist.

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„The Booze of Monkey Island“ ist eher als kleiner Adventure-Happen denn als vollständiges Spiel zu sehen. Die Entwickler bezeichnen es auf ihrer Website als „A mini pirate adventure.“ Doch es ist vielmehr eine Hommage an das Point-and-Click-Genre und insbesondere an die „Monkey Island“-Reihe.

Als inoffizielles Fan-Projekt ist das Abenteuer natürlich kein offizieller Teil des Monkey-Island-Kanons. Das Spiel findet zu einem undefinierten Zeitpunkt auf Booty Island statt, bekannt aus „Monkey Island 2: LeChuck’s Revenge“. Guybrush Threepwood landet dort unfreiwillig und seine Hauptaufgabe besteht darin, drei schwierige Kunden in eine Grog-Bar zu locken, damit der Barbesitzer Ignatius Käse (bekannt aus „Flucht von Monkey Island“) sein Schiff repariert.

Neben Ignatius treffen Spieler auch auf andere bekannte Figuren wie Captain Kate Capsize und den Kartographen Wally B. Feed. Allerdings fehlen viele andere bekannte Elemente und Charaktere der Serie, einschließlich Geisterkapitän LeChuck.

Dennoch strotzt das Spiel vor Humor, der den verrückten Stil der Serie treffend einfängt. Auch wenn der surreale Touch von Ron Gilbert fehlt, ist das Spiel gespickt mit Insiderwitzen und bietet Fans viele Gründe zum Schmunzeln.

Inhaltlich bleibt „The Booze of Monkey Island“ den Traditionen der Serie treu. Die Rätsel sind überwiegend einfach, erfordern jedoch gelegentlich kreatives Denken. Das Inventar ist leicht zugänglich und die Nutzung der Gegenstände intuitiv. Zusätzlich gibt es zahlreiche Multiple-Choice-Dialoge, die größtenteils dem Spaß dienen.

Die Steuerung ist simpel und ähnelt dem dritten Teil der Serie, „The Curse of Monkey Island“. Ein Klick bewegt Guybrush, und ein gehaltener Klick auf ein Objekt öffnet ein Interaktionsmenü. Spieler können auch jederzeit die Leertaste drücken, um alle interaktiven Elemente im Bild hervorzuheben, was den niedrigen Schwierigkeitsgrad unterstützt.

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Seit der Jahrtausendwende hat sich die „Monkey Island“-Reihe oft durch ihre Grafikexperimente ausgezeichnet. „The Booze of Monkey Island“ bleibt jedoch dem beliebten Stil des dritten Teils treu und bietet charmant gestaltete Charaktere und Hintergründe. Obwohl man den Amateurstatus der Entwickler erkennen kann, sollte dies keinen Fan stören: Das Spiel sieht großartig aus!

Der Soundtrack von Andrea Boscarino orientiert sich an den Originalkompositionen und verzaubert von Beginn an. Das Spiel ist zudem komplett kostenlos verfügbar.

Wie lange das Spiel verfügbar bleibt, ist allerdings ungewiss, da die Rechte an „Monkey Island“ bei Disney liegen, deren Anwälte für ihre Strenge bekannt sind. Ein schneller Download könnte also ratsam sein, bevor das Projekt möglicherly wie viele andere Fan-Remakes verschwindet.

Die knapp 650 Megabyte für die PC-Version sind eine lohnende Investition für jeden Fan der Serie, auch wenn das Spiel an sich eher durchschnittlich ist. Es ist ein liebevoller Tribut an eine legendäre Spielreihe und verdient Applaus für seine Ausführung.

Zum Schluss ein Tipp: Es lohnt sich, bis zum Ende der Credits zu bleiben…

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