Verdauungsschnaps nach Osterbrunch: Hilft er wirklich gegen Völlegefühl?

Ein opulentes Festessen mit extra viel Käse gefolgt von einem süßen Dessert bildet die perfekte Grundlage für den Weihnachtsabend oder eine Silvesterfeier.

Doch häufig folgt auf den Genuss das unangenehme Gefühl der Völle.

„Das variiert von Person zu Person, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass besonders kalorienreiche und fettige Speisen schwer im Magen liegen“, erklärt Antje Gahl, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Nach dem Dessert wird oft ein Schnaps serviert – um „den Magen zu beruhigen“, wie es der Volksmund sagt. Aber ist das wirklich effektiv?

„Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass ein Verdauungsschnaps tatsächlich den gewünschten Effekt erzielt“, sagt Gahl.

Zwar kann Alkohol die Produktion von Magensäure anregen, jedoch auch die Magenentleerung behindern.

„Der scheinbare Effekt, dass Alkohol den Magen ‚aufräumt‘, könnte eher auf die leicht betäubende Wirkung des Alkohols zurückzuführen sein – das unangenehme Völlegefühl wird also nur überdeckt“, erklärt Gahl.

Wer seinem vollen Magen wirklich helfen möchte, sollte statt zu einem Verdauungsschnaps besser zu einem Verdauungsspaziergang greifen.

„Um Nahrung zu verdauen, muss der Magen Säure produzieren – und Bewegung kann diese Produktion von Magensäure fördern.“

Es ist wichtig zu erwähnen, dass ein Völlegefühl nach dem Essen zwar unangenehm ist, aber kein Anzeichen für eine Krankheit darstellt. Es bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass man ungesund gegessen hat.

„Nicht nur fetthaltige, ungesunde Lebensmittel liegen schwer im Magen – auch ballaststoffreiche Nahrung wie Hülsenfrüchte können ähnliche Effekte haben“, sagt Gahl. Allerdings ist die unangenehme Wirkung hierbei nicht von langer Dauer.

Dieser Artikel wurde zunächst von FIT FOR FUN veröffentlicht.