Deutscher Flugzeughersteller meldet erneut Insolvenz an
Der deutsche Flugzeughersteller Flight Design hat zum zweiten Mal nach 2016 einen Insolvenzantrag gestellt. Die Produktion des Unternehmens in Cherson, Ukraine, musste aufgrund des russischen Angriffskrieges nahezu eingestellt und komplett neu organisiert werden. Dies teilt das Fachmagazin „Aerokurier“ mit.
Als vorübergehender Insolvenzverwalter wurde der Erfurter Rechtsanwalt Marcello Di Stefano vom Amtsgericht Meiningen ernannt. Eine offizielle Erklärung von Flight Design steht noch aus.
Historie der Insolvenzen bei Flight Design
Flight Design begann seine Tätigkeit in den 1980er Jahren mit der Produktion von Hängegleitern und Gleitschirmen. Ein großer Durchbruch gelang dem Unternehmen mit der Einführung der CT-Flugzeugfamilie, deren erstes Modell 1996 in den Markt eingeführt wurde. Laut „Aerokurier“ wurden weltweit etwa 1000 dieser Flugzeuge verkauft. Anschließend entwickelte das Unternehmen weitere Modelle wie die MC und die F2.
Bereits im Jahr 2016 hatte Flight Design eine erste Insolvenz erleben müssen. 2017 wurde das Unternehmen von LIFT Air gekauft und verlegte seinen Standort zum Flugplatz Eisenach-Kindel. Die Produktionsstätte in Cherson wurde 2022 aufgrund des Krieges in der Ukraine geschlossen. Geschäftsführer Daniel Günther kündigte auf der AERO 2024 an, dass die Produktionsprobleme gelöst seien. Neue Produktionslinien wurden in Šumperk, Tschechien, und Almaty, Kasachstan, eingerichtet, um die ausgefallene Produktion zu ersetzen. Im September wurde zudem eine Partnerschaft mit dem kasachischen Unternehmen Virazh in Form eines Joint Ventures bekannt gegeben.
Die Photovoltaik- und Solarbranche in Deutschland sieht sich derzeit ebenfalls mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Erst kürzlich musste ein hoch verschuldeter Hersteller aus dieser Branche Insolvenz anmelden.
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