Film- und Serienpiraten haben die modernen Softwareentwicklungstechniken übernommen und errichten auf ihren Heimsystemen ein privates Streaming-Imperium unter dem Banner der Piraterie.
Die Entwicklung der Film- und Serienbranche hat zu einer zersplitterten Landschaft von Streaming-Diensten mit kostspieligen Abonnements geführt. Gleichzeitig hat sich eine weniger sichtbare Entwicklung vollzogen – sie hat die Zeit längst hinter sich gelassen, in der Raubkopierer als Piraten externe Festplatten austauschten oder in verdächtigen Foren nach schwerfälligen Links zu One-Click-Hostern wie Rapidshare suchten.
Heutzutage fordern Nutzer neuen Inhalt über eine selbstgehostete Web-Oberfläche an, und der neueste Blockbuster ist in bester Qualität auf dem eigenen Medienserver verfügbar, noch bevor der Pizzalieferdienst das Abendessen für den Filmabend liefert. Die Medienbibliothek wird automatisch mit begehrten Filmen und Serien befüllt, ohne Rücksicht darauf, aus welcher Quelle sie stammen oder wem die Urheberrechte gehören. Aber wie ist das technisch möglich?
Hinter den Kulissen arbeitet eine komplexe Maschinerie aus Containern und Microservices, die über APIs und SDN (Software-defined Networking) miteinander kommunizieren. Sensible Dienste sind durch VPNs vor dem Internetanbieter geschützt. All diese Komponenten greifen nahtlos ineinander, um die illegale Mediensammlung zu erweitern, zu organisieren und wiederzugeben. In diesem Artikel werfen wir einen Blick aus der Vogelperspektive darauf, wie Piraten auf Heimservern eigene Streaming-Plattformen errichten. Diese können technisch ausgefeilt sein, doch deren Betrieb ist rechtswidrig. Insbesondere das Teilen der Inhalte kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Dies war ein Auszug aus unserem Heise-Plus-Artikel „Eigene Streamingplattform: Automatisierte Piraterie auf Heimservern“.
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