Hoher Blutdruck kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Viele Ursachen sind bekannt, doch eine wird oft übersehen, wie Prof. Dr. Dagmar Führer-Sakel erklärt.
Bluthochdruck, oder Hypertonie, zählt zu den verbreitetsten Krankheiten. Das Robert-Koch-Institut berichtet, dass nahezu ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland betroffen ist. Eine Statistik der OECD von 2015 weist Deutschland als Spitzenreiter beim Verbrauch von blutdrucksenkenden Medikamenten aus, da hier die Prävalenz von Bluthochdruck über dem Durchschnitt der 34 OECD-Länder liegt.
Das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, steigt mit dem Alter. Auch Faktoren wie Stress, Übergewicht und Rauchen können den Blutdruck in die Höhe treiben.
Leiden Sie an Bluthochdruck?
Um festzustellen, ob ein dauerhafter Bluthochdruck vorliegt, führen Ärzte zunächst mehrere Messungen durch, da der Blutdruck über den Tag variieren kann. Eine genauere Diagnose ermöglicht eine 24-Stunden-Messung, bei der der Patient ein Messgerät trägt, das den Blutdruck kontinuierlich aufzeichnet.
Ein Patient gilt als hypertensiv, wenn die Werte dauerhaft über 140 mmHg (systolisch) oder 90 mmHg (diastolisch) liegen. Bestätigt sich der Verdacht, wird nach der Ursache gesucht:
Was verursacht Bluthochdruck?
Bluthochdruck wird in primäre, auch essentielle Hypertonie, und sekundäre Hypertonie unterteilt. Während die Ursachen der primären Hypertonie oft unklar sind, ist die sekundäre Hypertonie die Folge anderer Erkrankungen.
Im Falle der sekundären Hypertonie ist es wichtig, die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln. Während die primäre Form lebenslang behandelt wird, kann die sekundäre Hypertonie oft geheilt werden.
Bluthochdruck: Mögliche Folgeerkrankungen
Bevor eine Behandlung empfohlen wird, ermitteln Ärzte die möglichen Auswirkungen des Bluthochdrucks. Langfristiger Bluthochdruck kann zu Erkrankungen wie koronarer Herzkrankheit, Herz- oder Niereninsuffizienz, Bauchaortenaneurysma und Schlaganfall führen. Es ist entscheidend, vorhandene Organschäden zu erkennen, um den Blutdruck entsprechend einzustellen und weitere Schäden zu vermeiden.
Um solche Schäden zu verhindern, sollte an sekundäre Hypertonie gedacht und die zugrunde liegende Erkrankung gefunden werden. Häufig sind Nierenleiden oder hormonelle Störungen die Ursache. Oft liegt ein hormonell aktiver Tumor in der Nebenniere oder der Hirnanhangsdrüse vor.
Bluthochdruck unter 40 Jahren? Auf Details achten!
Es gibt Anzeichen, die eine genaue Untersuchung erfordern. Dazu zählen ein relativ junges Alter der Patienten – 40 Jahre und jünger – sowie plötzlich auftretender und schwer kontrollierbarer Bluthochdruck trotz Medikation. Auch wenn keine typischen Risikofaktoren wie metabolisches Syndrom oder Rauchen vorliegen, sollte genauer hingeschaut werden.
Die häufigste Ursache für hormonell bedingten Bluthochdruck ist das Conn-Syndrom. Dies äußert sich oft durch niedrige Kaliumwerte und hohen Blutdruck, verursacht durch einen Nebennierentumor, der die Aldosteron-Produktion steigert. Ein weiterer Tumor, das Phäochromozytom, produziert Adrenalin und Noradrenalin und führt zu Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen und Kopfschmerzen.
Hormone & Bluthochdruck: Wichtige Zusammenhänge
Hormonelle Hypertonie
Zunahme des Körpergewichts, insbesondere im Bauch- und Gesichtsbereich, könnte auf ein Cushing-Syndrom hinweisen, das durch eine übermäßige Cortisol-Produktion charakterisiert ist. Häufig entwickeln Betroffene schnell Diabetes oder Osteoporose. Symptome sind Muskelschwäche, Hautveränderungen und Stimmungsschwankungen.
Wenn ein Tumor in der Hirnanhangsdrüse zu einer übermäßigen Ausschüttung von Wachstumshormon führt, spricht man von Akromegalie. Symptome sind unter anderem übermäßiges Wachstum an den Extremitäten und starkes Schwitzen.
Essentielle Hypertonie
Neue Studien zeigen, dass auch bei essentieller Hypertonie Hormone eine Rolle spielen können. Etwa 30 Prozent der Patienten zeigen eine übermäßige Aldosteron-Freisetzung unter Stress, was auf eine genetische Veranlagung hindeuten könnte. Diese Patienten reagieren oft gut auf Medikamente, die Aldosteron blockieren.
Es gibt viele hormonelle Ursachen für Bluthochdruck, einige davon sind erblich. Die Herausforderung liegt in der korrekten Diagnose. Verdächtige Fälle sollten in einem spezialisierten endokrinologischen Zentrum behandelt werden, wo Ärzte die Erfahrung haben, auch seltene Hormonstörungen zu erkennen und zu behandeln.
Bei Unsicherheit kann der Hausarzt den Patienten an einen Facharzt für Endokrinologie überweisen. Um einen hormonproduzierenden Tumor zu finden, sind oft umfangreiche Tests und bildgebende Untersuchungen nötig. In vielen Fällen kann ein endokriner Chirurg oder ein spezialisierter Neurochirurg den Tumor entfernen, was oft eine sofortige Verbesserung des Zustands und eine Normalisierung des Blutdrucks zur Folge hat.
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Leidenschaftlich für Fakten, durchforstet Anna Köhler die Nachrichten, um eine klare und präzise Analyse globaler Ereignisse zu liefern. Mit langjähriger Erfahrung im Journalismus macht sie die Nachrichten für alle zugänglich, ohne Kompromisse bei der Wahrheit einzugehen.