Das Ersetzen von alten Doppelverglasungen durch neue Dreifachverglasungen wird oft als effektive Maßnahme zur Reduzierung der Heizkosten angesehen. Ein Energieberater beleuchtet jedoch, warum sich diese Maßnahme finanziell oft nicht auszahlt.
Der Ersatz älterer Fenster gilt als eine der Hauptmaßnahmen für Energieeinsparung bei Immobilieneigentümern. Während der Austausch von einfach verglasten Fenstern durchaus sinnvoll ist, stellt sich bei einem Upgrade von Doppel- auf Dreifachverglasung oft die Frage nach der Wirtschaftlichkeit. Luca Arenz, ein Energieberater und Leiter eines Ingenieurbüros für Bauphysik, erläutert in einem kürzlich veröffentlichten YouTube-Video auf seinem Kanal ARCenergie, dass sich die Investition meist nicht innerhalb einer angemessenen Zeit amortisiert.
Dreifach verglaste Fenster bieten zwar eine erheblich bessere Wärmedämmung, wie Arenz erklärt: Der U-Wert, der die Wärmedurchgangszahl angibt, ist bei modernen Fensterrahmen um etwa 30 Prozent besser als bei älteren. Dreifach verglaste Fenster weisen jedoch einen U-Wert von 0,5 W/m²K auf, verglichen mit etwa 3,0 bei älteren Doppelverglasungen. Das ergibt einen Gesamt-U-Wert von 2,7 für alte Fenster gegenüber bis zu 0,75 für hochwertige dreifach verglaste Fenster. Die Verbesserungen in der Wärmedämmung sind also erheblich – selbst weniger hochwertige dreifach verglaste Fenster sind laut Arenz viel besser isoliert als doppelt verglaste.
Trotzdem lohnt sich ein Wechsel in den meisten Fällen finanziell nicht, aufgrund der hohen Investitionskosten und der jährlichen Einsparungen bei den Heizkosten, erklärt der Energieberater.
Von Doppel- zu Dreifachverglasung: Ein Wechsel ist nur in speziellen Fällen sinnvoll
Arenz führt in seinem Video aus, dass der Austausch eines Quadratmeters Fensterfläche etwa 450 Euro kostet, ausgehend von einem dreifach verglasten Fenster mit einfachem Kunststoffrahmen. Dies bedeutet, dass sich der Fenstertausch innerhalb eines häufig angenommenen Zeitraums von 20 Jahren amortisieren müsste, wobei die Heizkosten um 22,50 Euro pro Jahr und Quadratmeter Fensterfläche sinken müssten.
Geht man davon aus, dass ein Haus insgesamt 20 Quadratmeter Fensterfläche hat, müssten jährlich etwa 450 Euro an Heizkosten durch den Fensteraustausch eingespart werden – eine unrealistische Annahme, so Arenz.
Doppelverglasung lässt mehr Sonnenlicht herein
Laut dem Experten machen Fenster etwa 15 Prozent des Wärmeverbrauchs in einem Gebäude aus. Bei einem Haus mit 100 Quadratmetern Wohnfläche und jährlichen Heizkosten von 2.000 Euro würden Einsparungen von 450 Euro pro Jahr eine prozentuale Reduktion von 22,5 Prozent bedeuten. Solche Einsparungen sind durch den bloßen Austausch der Fenster kaum zu erreichen. Die Amortisationszeiten sind also meist zu lang, als dass sich ein Wechsel finanziell lohnen würde.
Zudem lassen doppelt verglaste Fenster in den Übergangszeiten mehr Sonnenlicht in die Wohnräume, was den Heizbedarf in diesen Phasen reduziert. Entscheidungen sollten daher fallweise getroffen werden: Laut dem Experten kann sich ein Wechsel dennoch lohnen, wenn Fenster ohnehin defekt sind, man größere Fenster möchte, oder wenn der Fenstertausch mit anderen Sanierungsmaßnahmen gekoppelt wird, um die Förderkriterien der KfW für ein Effizienzhaus zu erfüllen und höhere Förderungen zu erhalten. Auch der bloße Austausch der Fensterscheiben kann sich in manchen Fällen rechnen, so Arenz.
Die ausführlichen Berechnungen und Überlegungen des Energieberaters finden Sie in seinem YouTube-Video.
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