Die richtige Herbstpflege bereitet die „Königin der Blumen“ optimal auf den Frühling vor.
Ob rot, rosé, gelb oder orange, ob straff aufrecht oder buschig – Rosen verzaubern jeden Garten. Doch nach der Blütezeit im Herbst benötigen sie besondere Aufmerksamkeit. Zuerst ist es wichtig, einen schnellen Check der Gesundheit durchzuführen.
Andreas Barlage, ein Experte der Rosengesellschaft und Autor aus Karlsruhe, empfiehlt: „Entfernen Sie alle Blätter mit Krankheiten wie Rosenrost oder Sternrußtau und sammeln Sie alle abgefallenen Blätter auf.“ Dies hilft, den Krankheitsdruck zu minimieren.
„Dadurch wird der Befall im nächsten Jahr deutlich reduziert“, erklärt Thomas Proll, Leiter der Züchtung in einer Rosenbaumschule in Klein Offenseth-Sparrieshoop. Die Pilzsporen überwintern sonst direkt unter den Pflanzen und können im Frühjahr die neuen Triebe infizieren.
Früherkennung und Bekämpfung von Rosenrost
Ein Problem bei Rosenrost ist, dass er oft zu spät entdeckt wird, wenn kaum noch Gegenmaßnahmen helfen. „Eine neue Variante des Rosenrostes befällt nicht nur die Blätter, sondern auch die Triebe“, warnt Andreas Barlage. Diese Form kann auch moderne Rosensorten befallen und überwintert an der Rinde, was die Pflanze zum Absterben bringen kann.
Wichtig ist es daher, den befallenen Rindenbereich gründlich zurückzuschneiden und das Schnittgut über den Restmüll zu entsorgen. Kranke Pflanzenteile sollten nicht kompostiert werden, da die Komposttemperaturen nicht ausreichen, um die Pilzsporen abzutöten.
Buchtipps:
- Pflanzen, die auch im Herbst und Winter blühen
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Düngung der Rosen im Herbst
Viele Hobbygärtner denken bei der Pflege auch an das Düngen. Es wird oft empfohlen, Rosen im Herbst mit Kalium zu düngen, um die Frosthärte zu erhöhen. Andreas Barlage hält dies jedoch für unnötig, da alle gängigen Rosensorten sich als winterhart erwiesen haben.
Thomas Proll empfiehlt, die Rosen bis spätestens Juli zu düngen. Nach dem Düngen sollte unbedingt gewässert werden. In den letzten trockenen Sommern haben viele Rosen im Herbst noch einmal kräftig geblüht, was auf die späte Aufnahme des Düngers zurückzuführen ist.
Dies führte zu einem späten Neuaustrieb mit vielen Blütenknospen, was allerdings frostempfindlich ist und niemand kann vorhersagen, wie hart der Winter wird.
Auch im Winter nicht das Gießen vergessen
Thomas Proll weist darauf hin, dass durchgefrorene Wurzelballen die Wasserversorgung der Triebe im Spätwinter behindern können. „Rosen in Töpfen überstehen den Winter oft nicht, weil sie vertrocknen, nicht erfrieren“, erklärt er.
Er rät dazu, Topfrosen an einem schattigen Platz aufzustellen, wie die Nordseite des Hauses oder unter einem Carport. Wer den Standort nicht wechseln kann, sollte Schutzmaterialien wie Vlies oder Strohmatten bereithalten. Diese bedecken das Astgerüst. Auch das Einpacken des Topfes mit Jute, Noppenfolie und Vlies wird häufig empfohlen, hilft aber bei starkem Frost laut Experten nicht.
Weitere Tipps: Bäume und Sträucher im Herbst und Winter richtig schneiden!
Der richtige Zeitpunkt und Standort fürs Pflanzen
Rosen können fast das ganze Jahr über gepflanzt werden, doch traditionell beginnt die Pflanzzeit im September. „Der Herbst ist ideal, weil der Boden noch warm ist“, sagt Thomas Proll. Die Pflanzen müssen sich dann nicht gleichzeitig auf die Blüten- und Wurzelbildung konzentrieren und wachsen schneller an.
Die Rose sollte genügend Licht und Nährstoffe bekommen, um Schädlingen und Pilzen keine Chance zu geben. Je nach Sorte bevorzugen manche Rosen direktes, andere eher indirektes Sonnenlicht. Die Wurzeln sollten etwa 20 bis 30 cm und die Triebe ungefähr 20 cm eingekürzt werden. Laut den Experten ist das ein wichtiger Grundstein für ein erfolgreiches Anwachsen. Das Pflanzloch sollte tief genug sein, damit die Wurzeln locker nach unten hängen können. Wichtig: „Beim Einpflanzen sollte kein Dünger in das Pflanzloch gegeben werden“, betont Thomas Proll.
Danach wird die Rose angehäufelt, um sie vor Frost und Verdunstungsschäden zu schützen. Dies gilt auch für das Pflanzen im Frühjahr. In den Wintermonaten wachsen die Rosen nicht nach oben, sondern es ist wichtiger, dass sich die Wurzeln in die Tiefe entwickeln.
„Es kann vorkommen, dass sich die frisch gepflanzte Rose im ersten Jahr nicht optimal entwickelt, aber sie wird sich dauerhaft etablieren“, verspricht Andreas Barlage. Und dann zeigen sie sich zur Blütezeit von ihrer besten Seite als perfekte Gartenrose.
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Leidenschaftlich für Fakten, durchforstet Anna Köhler die Nachrichten, um eine klare und präzise Analyse globaler Ereignisse zu liefern. Mit langjähriger Erfahrung im Journalismus macht sie die Nachrichten für alle zugänglich, ohne Kompromisse bei der Wahrheit einzugehen.





