Die Gefahr der Ewigkeits-Chemikalien
Die sogenannten PFAS, auch bekannt als Ewigkeits-Chemikalien, stellen eine erhebliche Bedrohung für die Gesundheit von Mensch und Tier dar. Eine neu entwickelte Online-Karte offenbart nun, dass zahlreiche Gebiete in Deutschland von diesen Substanzen betroffen sind.
PFAS, kurz für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, finden in einer Vielzahl von Produkten Anwendung, darunter Antihaft-Pfannen, wasserabweisende Bekleidung, Lebensmittelverpackungen und sogar Backpapier. Schon zu Beginn des Jahres 2023 wies das Forever Pollution Project darauf hin, dass nahezu 23.000 Orte in Europa mit diesen Chemikalien kontaminiert sind.
Eine umfassende Untersuchung, die von 16 europäischen Nachrichtenorganisationen durchgeführt wurde, identifizierte zusätzlich 21.500 mögliche Kontaminationsorte, die auf vergangene oder gegenwärtige industrielle Tätigkeiten zurückzuführen sind.
Die Verbreitung von PFAS in Europa ist alarmierend, wie auch die dazugehörige Online-Karte zeigt. Diese interaktive Karte ermöglicht es Ihnen, die Belastung in Ihrer eigenen Region genauer zu untersuchen:
Online-Karte
Verfügbarkeit der PFAS-Belastungskarte in Europa – Englische Version
Mit dieser digitalen Karte können Sie die Belastung durch PFAS in verschiedenen europäischen Ländern einsehen und prüfen, ob Ihre Region betroffen ist. Laden Sie die Karte herunter und nutzen Sie sie, um sich einen Überblick über die Kontamination in Europa zu verschaffen.
PFAS-Belastung in Ihrer Region: Einblicke durch die Online-Karte
Das Forever Pollution Project, unterstützt von 29 Journalisten und sieben wissenschaftlichen Beratern, hat aufgezeigt, dass das Ausmaß der Kontamination in Europa weit größer ist als öffentlich bekannt. Die Gefahr durch PFAS bleibt oft unsichtbar, doch durch die interaktive Karte wird sie auch für Verbraucher sichtbar gemacht. So nutzen Sie die Karte:
- Öffnen Sie die Web-App.
- Verwenden Sie den „Zoom in“-Schalter, um näher heranzuzoomen.
- Wählen Sie einen bestimmten Bereich aus, um Ihre Region zu lokalisieren.
Rote Punkte auf der Karte zeigen Orte mit bekannter PFAS-Kontamination, blaue Punkte deuten auf mutmaßliche Kontaminationen hin. Lila Markierungen stehen für Unternehmen, die diese Chemikalien verwenden, und schwarze Rauten kennzeichnen Produktionsstandorte von PFAS.
Auch spannend
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Gefahr durch schädlichen Schaum in Meeren und Flüssen
Mit den Filteroptionen am oberen Rand der Karte können Sie nach den verschiedenen Farben aus der Legende suchen, was neue und interessante Informationen freigibt. Unter „Known“ wird die Belastung nach Intensität aufgeschlüsselt, von leichtem Rosa bis zu tiefem Rot, was die Konzentration von PFAS im Wasser von 10 bis über 10.000 Nanogramm pro Liter zeigt.
Die Option „Users“ filtert die Karte, um nur noch Orte anzuzeigen, an denen PFAS verarbeitet werden. In Europa gibt es 20 Hersteller und 232 Verbraucher dieser Chemikalien, doch die Zahl der Kontaminationsstellen übersteigt 23.000. Es wird deutlich, dass in der Nähe dieser Unternehmen oft schwerwiegendere Kontaminationen auftreten.
Über 2.100 Standorte weisen Konzentrationen auf, die als gesundheitsschädlich eingestuft werden, mit einem besonderen Augenmerk auf Belgien, wo zahlreiche schwere Kontaminationen festgestellt wurden.
Das Entfernen dieser Chemikalien aus der Umwelt, einmal freigesetzt, ist extrem kostspielig. Experten schätzen, dass die Sanierungskosten sich auf mehrere zehn Milliarden Euro belaufen werden. Das Forever Pollution Project berichtet, dass an einigen Orten die Behörden bereits aufgegeben haben und sich entschieden haben, die Chemikalien im Boden zu belassen, da eine Beseitigung nicht möglich ist.
Weiterhin wird berichtet, dass „PFAS-Emissionen in der EU noch nicht reguliert sind und nur wenige Mitgliedstaaten Grenzwerte festgelegt haben. Die für 2026 geplanten EU-Grenzwerte werden von allen befragten PFAS-Experten als viel zu hoch angesehen, um den Schutz der menschlichen Gesundheit zu gewährleisten.“
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Leidenschaftlich für Fakten, durchforstet Anna Köhler die Nachrichten, um eine klare und präzise Analyse globaler Ereignisse zu liefern. Mit langjähriger Erfahrung im Journalismus macht sie die Nachrichten für alle zugänglich, ohne Kompromisse bei der Wahrheit einzugehen.
