Spendenaktion für Brandopfer in Athen

Das Café Barco in Düssledorf hat eine Spendenaktion für die Brandopfer in Athen gestartet. Maria Tosiaklari, Initiatorin der Aktion, war bei uns im Interview.

Selbst Rollstühle und Rollatoren werden gespendet

Radej: „Frau Tosiaklari, danke zuerst für das Interview. Sie haben zurzeit wegen Ihrer Spendenaktion viel zu tun, daher halten wir das Gespräch möglichst kurz. Wie kamen Sie darauf, diese Spendenaktion ins Leben zu rufen?“

Tosiaklari: „Ich habe mich gefragt, wie ich meinem Land helfen kann. Das ist sehr traurig was in Griechenland passiert ist. Ich bin seit 25 Jahren hier in Deutschland und lebe hier schon sehr viele Jahre. Trotzdem vergesse ich mein Land nicht. Mein Papa wohnt unten in Griechenland. Am Tag des Brandes, am 23.07., ist meine Mutter gestorben und das hat mich sehr berührt. Ich wollte etwas gutes für die Seele meiner Mutter tun. Dann habe ich eine kleine Spende mit einem kleinen Transport nach Griechenland organisiert. Die Aktion hat sich über Facebook so schnell verbreitet, das hab ich mir nicht vorstellen können. Dann habe ich mich entschieden, einen großen LKW zu organisieren. Der fährt in verschiedene Städte, nimmt die ganzen Spendensachen mit und transportiert alles direkt nach Athen, da wo die Hilfe gebraucht wird. Gerade bringen noch mehr Spender Sachen ins Geschäft. Babysachen und alles mögliche was wir da unten brauchen. Das finde ich sehr, sehr schön und ich bin froh, dass es noch Menschen gibt die ein gutes Herz haben. Irgendwie vergessen wir manchmal, dass wir Menschen sind und eine Seele haben.“

Radej: „Ist jemanden von Ihren Verwandten unten in Athen betroffen?“

Tosiaklari: „Nein. In Athen habe ich zwar Verwandte, aber sie leben nicht in der Gegend wo der Brand wütete.“

Radej: „Woher kommt der Zusammenhalt in Zeiten der Krise? Es ist nicht das erste Mal, dass so eine große Spendenaktion stattfand. Als die Finanzkrise in Griechenland auf ihrem Höhepunkt war, organisierte die Prophet Elias Kirche in Frankfurt auch eine große Spendenaktion.“

Tosiaklari: „Es kommen Menschen von verschiedenen Nationalitäten. Griechen, Deutsche, Serben, alle. Sie rufen an und bringen Sachen zu uns. Diese Spendenaktion hat keine Nationalität, wir sind alle Menschen und Kinder Gottes. Alle haben die Möglichkeit zu spenden, egal wer.“

Radej: „Helfen Ihnen Organisationen oder Kirchengemeinden?“

Tosiaklari: „Nein, direkt beteiligt sind keine Kirchengemeinden oder Organisationen.“

Radej: „Brauchen Sie noch unterstützung?“

Im Lagerraum finden mehrere Palletten Spenden platz

Tosiaklari: „Wir werden erstmal bis Samstag 17 Uhr die ganzen Spenden sammeln. Dann bringen wir sie in ein großes Lager. Am Montag fährt dann der großer LKW los. Erst nach Frankfurt, wo nochmal gesammelt wird. Von Frankfurt dann nach Stuttgart, von Stuttgart nach München und danach direkt nach Athen. Ich habe das so organisiert, dass an verschiedenen Orten Spenden gesammelt werden können. Die Spendenaktion wird von verschiedenen Privatmenschen bezahlt. Ich habe das Geld gesammelt und ich bezahle den LKW. Die Fahrt nach Griechenland haben wir kostenlos erhalten, wir mussten aber die Spritkosten übernehmen. Jetzt haben wir ein Angebot der DHL, noch einmal einen großen LKW nach Griechenland zu senden. Dann haben wir die Möglichkeit am 15. August einen neuen LKW loszuschicken.“

Radej: „Wo kommt der LKW in den anderen Städten an?“

Tosiaklari: „Das wissen wir noch nicht, zurzeit suchen wir einen Sammelort.“

Vorzeitige Lagerung

Damit auch Sie helfen können, wichtige Informationen:

Bis Samstag 17 Uhr werden die Spenden im Café Barco, Charlottenstr. 51 in Düsseldorf angenommen. Montag Vormittag/Mittag werden die Spenden in Frankfurt entgegengenommen. Der Ort wird noch bekannt gegeben! Montag Abend dann in Stuttgart. Am nächsten Tag in München. 

Alexander Radej