Serbisch-Orthodoxe Lukas Gemeinde schließt – Gemeinde tobt

Die Priesterschaft der beiden serbisch-orthodoxen Gemeinden in Frankfurt hat im November 2019 beschlossen, die Heilige Lukas Gemeinde im Frankfurter Westend bis zum 1. Februar 2020 zu verlassen. Der Grund dafür ist der Kauf einer neuen Kirche im Frankfurter Gallusviertel und das gleichzeitige Versprechen, bei einer eigenen Kirche, die gemieteten Räume der evangelischen Christusgemeinde zu verlassen. Diese Informationen wurden von der serbisch-orthodoxen Gemeinde Frankfurt auf Facebook veröffentlicht.

Die Mitglieder der Heiligen Lukas Gemeinde protestieren gegen die geplante Schließung ihrer Kirche. Sowohl eine Petition als auch ein Brief an den serbisch-orthodoxen Bischof Grigorije und den serbisch-orthodoxen Patriarchen blieben jedoch ohne Reaktion. Die Priesterschaft gab bereits am 12.01.2020 über Facebook bekannt, dass der Umzug stattfinden werde. Am Abend des 14.01.2020 wurden dann Ikonen aus der Kirche entfernt.
Am selben Abend des 14.01.2020 versammelten sich wütende Gläubige vor der Kirche, um die vorzeitige Schließung zu verhindern. Allerdings waren mehrere Ikonen, insbesondere die Ikone der Dreihändigen Gottesmutter, bereits in die serbisch-orthodoxe Kirche im Gallus verlegt worden.

Die serbisch-orthodoxe Priesterschaft rief zur Besonnenheit auf. Es wird berichtet, dass die Entscheidung bezüglich des Umzugs getroffen wurde. Jegliche Petitionen oder private Aktionen ohne den Segen der Kirche sind unberechtigt und haben keinen spirituellen Nutzen. Die serbisch-orthodoxe Priesterschaft fordert den Gehorsam der Gläubigen, damit der Umzug ohne Komplikationen vonstattengehen kann.

Gemeinde berichtet von anderen Argumenten

Die Mitglieder der Lukas Gemeinde berichten von anderen vorgebrachten Argumenten seitens der Priesterschaft. Angeblich habe laut Gerüchten die Priesterschaft mehrfach verkündet, die evanglische Gemeinde am Beethovenplatz, würde die serbisch-orthodoxe Gemeinde aus ihren Räumen rauswerfen. Dem entgegnete die serbisch-orthodoxe Kirche jedoch, dass es sich lediglich um Gerüchte handelt.

Bischof stellt sich hinter Priesterschaft

Laut einer Mitteilung der Priesterschaft hat sich Bischof Grigorije hinter die Entscheidung der drei serbisch-orthodoxen Priester gestellt. Er hat volles Vertrauen in die Entscheidungen des Klerus und würde daher bitten, die Gemeinde zu verlassen und in eine eigene Kirche umzuziehen.

Alexander Radej