Schwere Schäden an der Griechisch-Orthodoxen Kirche St. Porphyrius in Gaza

Die griechisch-orthodoxe Kirche St. Porphyrius in Gaza wurde am 20.10.2023 schwer beschädigt. Eine Explosion von Artielleriegranaten auf dem Kirchengelände brachte ein Gebäude zum Einsturz und riss mindestens 18 Menschen, darunter neun Kinder, in den Tod. In dem Gebäude befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 400 Palästinenser, die durch den Krieg vertrieben worden waren. Das berichtet die Initiative Kirche in Not, die Evangelische Zeitung und Vaticannews.

Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem machte die israelische Luftwaffe für den Angriff verantwortlich. Berichten zufolge wurde die Kirche bei einem Angriff auf eine nahe gelegene Kommandozentrale der Hamas getroffen, während die israelische Armee betonte, die Kirche sei nicht das Ziel gewesen. Eine Untersuchung des Vorfalls sei im Gange.

Das Patriarchat sprach von rund 400 Menschen, die in der Kirche und dem angrenzenden Kloster Schutz vor den Luftangriffen gesucht hätten. Der orthodoxe St.-Georgs-Orden veröffentlichte ein Foto des völlig zerstörten Gebäudes und sprach von bis zu 200 möglichen Toten unter den Trümmern.

Der ursprüngliche Bau der Porphyrius-Kirche stammt aus dem 5. Jahrhundert, das heutige Gebäude aus dem 12. Sie liegt in einem historischen Viertel der Stadt und ist nach dem ehemaligen Bischof von Gaza, dem heiligen Porphyrius, benannt, der dort 420 n. Chr. gestorben sein soll. Das Patriarchat hat scharf gegen die Bombardierung von Kirchen und kirchlichen Gebäuden im Gazastreifen protestiert und betont, dass solche Angriffe nicht hingenommen werden können.

Christen machen etwa 1 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens aus und sind oft mit Einschränkungen und Diskriminierung konfrontiert. Während des Gaza-Krieges 2014 suchten etwa tausend palästinensische Muslime in der Porphyriuskirche Schutz vor israelischem Beschuss.