Regelungen der Orthodoxen Kirchen zur Coronakrise

Nach einer Zeit liturgischer Aussetzung sind jetzt auch in orthodoxen Kirchen wieder Gottesdienste möglich. Allerdings gibt es von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedliche Richtlinien, da aufgrund der Größe des Gottesdienstraums die Anzahl der Besucher variiert.Für den Kommunionempfang gelten aufgrund von Hygienerichtlinien unterschiedliche Bestimmungen, da die Verwendung des Kelchs und Löffels nicht empfohlen wird.

Griechisch-Orthodoxe Kirche: Metropolit Augustinos hat in einem Hirtenbrief die Kommunion für Gottesdienstbesucher untersagt. Jedoch darf der Zelebrant die Kommunion zu sich nehmen.

Serbisch-Orthodoxe Kirche: Metropolit Grigorije hat Richtlinien der Jakobusliturgie für den Kommunionempfang wiedereingeführt. Der Klerus bereitet für den Empfang ein Stück Brot mit einem Tropfen Wein vor, welche den Gläubigen auf ein Tuch, das auf der Handfläche des Kommunikanten liegt, gereicht wird.

Russisch-Orthodoxe Kirche: Die Kirche beschloss die Praxis, die Kommunion via Löffel, dem sogenannten lavis, direkt zu reichen, beizubehalten. Dieser soll nach jedem Gottesdienstbesucher direkt wieder gereinigt werden. Die Kommunion mit einem Holzlöffel gereicht zu bekommen ist ebenso möglich. Dieser muss jedoch nach der Liturgie verbrannt und die Asche in fließendes Wasser geschüttet werden.

Neben dem Empfang der Kommunion gibt es weitere wichtige Umgangsformen. Beispielsweise ist das Küssen der Ikonen potenziell ansteckend, da sich das Virus schnell über die Oberfläche verbreiten kann. Deshalb muss die Besucherzahl stark eingeschränkt werden, was bei größeren Städten zu Problemen führen kann, da dort hunderte bis tausende Gläubige eine Gemeinde besuchen. Das Tragen eines Mundschutzes ist laut Hygienevorschriften obligatorisch. (ar)