Priester der griechisch-orthodoxen Kirche haben eine Verwarnung erhalten, da sie die Gebete auf Neugriechischer Sprache statt auf Altgriechisch hielten. Nun entbrennt eine Diskussion zwischen Gläubigen, Priestern und Bischöfen. Deutschlandfunk berichtet.
Priester der griechisch-orthodoxen Kirchen sind verpflichtet die Liturgie auf Altgriechisch zu halten. Dennoch zögen es einige Priester vor auf Neugriechisch zu predigen. Da besonders Jugendliche die Altgriechische Sprache nicht mehr verstünden, hätten sie die Neugriechische Sprache genutzt.
Der Bischof von Chios, Markos, sagte dem Deutschlandfunk: „Die altgriechische Sprache war das beste Vehikel, um das Wort Gottes in die ganze Welt zu tragen. Und dadurch, dass die Kirche diese benutzt hat, hat diese Sprache eine Heiligkeit bekommen. So wie wir das Wasser nehmen, es heiligsprechen und wir daraus Weihwasser machen oder das Öl oder den Wein, der mithilfe des Heiligen Geistes zum Corpus Christi wird, so ist auch die Sprache in der Liturgie unserer Kirche heilig. Außerdem kann das Original nicht übersetzt werden – jedenfalls nicht ohne inhaltliche Verluste.“
Hierzu entgegnete der Priester Alexandros Karyotoglu in einem weiteren Interview mit Deutschlandfunk: „Die Leute, vor allem die Jüngeren, verstehen den Gottesdienst auf Altgriechisch nicht. Und wir haben sehr viele junge Gemeindemitglieder. Wenn sie die Messe in neugriechischer Übersetzung hören, dann sind sie richtig ergriffen. Bei den Heiligen Sakramenten zum Beispiel ist es mucksmäuschenstill in unserer Kirche, weil alle Gäste zuhören wollen. Vorgestern kamen nach einer Taufe ein Dutzend Menschen zu mir und sagten mir, sie seien berührt – auch inhaltlich.“ (ar)