Das regierungsunabhängige Institut „Razumkov Centre“ hat eine Umfrage in der Ukraine durchgeführt. Dabei konnten sie Landesweite Konflikten zwischen den Orthodoxen Christen, die etwa 70% der Bevölkerung ausmachen, feststellen. Grund dafür sei der Krieg. Dabei wechseln viele von dem Moskauer zum Kiewer Patriarchat, NCR berichtet.
Schon 1992 sagte sich unter dem Metropoliten Philaret die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche mit Hauptsitz im Kiew, von dem Moskauer Patriarchat los. Seit den bewaffneten Konflikten 2014 haben sich bis heute 60 Gemeinden Philaret angeschlossen. „Mehr Priester würden zur Kiewer Kirche wechseln, wenn Konstantinopel sie anerkennen würde“, so Ivan Sydor, Priester unter dem Kiewer Patriarchat. Laut einer in Kiew durchgeführten Umfrage identifiziere sich bereits etwa 40% aller Orthodoxen Ukrainer mit dem Kiewer Patriarchat. Die Mehrheit stehe allerdings weiterhin hinter dem Moskauer Patriarchat. Die Umfrage umfasste nicht die umkämpften östlichen Gebiete, in denen das Moskauer Patriarchat in der Bevölkerung mehr Anhänger findet. Der Konflikt der beiden Kirchen sorgte bereits im Januar dieses Jahres zu einem Skandal. Priester des Moskauer Patriarchats weigerten sich, ein Kind, das in der Kiewer Kirche getauft wurde, zu bestatten. Kurz darauf gab es Brandanschläge auf Kirchen des Moskauer Patriarchats. Zwei gefasste Brandstifter erklärten den ukrainischen Medien, ihr Anschlag habe keine religiösen, sondern politische Gründe. Ein großer Teil der Ukrainer sieht die Kirchenspaltung als rein politischen Konflikt. In der Umfrage lehnten es 31% ab, sich mit einer der beiden Kirchen zu identifizieren. Sie bezeichneten sich stattdessen lediglich als orthodoxe Christen. (sb)