Ökumenischer Patriarchat entsendet Legaten nach Kiew – russische Kirche ist wütend

Laut der Webseite der Ständigen Delegation des Ökumenischen Patriarchats des Ökumenischen Rat der Kirchen hat das Sekretariat der Heiligen Synode des Ökumenischen Patriarchates die Legaten Exzellenz Erzbischof Daniel von Pamphilon aus den Vereinigten Staaten und seine Exzellenz Bischof Ilarion aus Edmonton aus Kanada nach Kiew entsendet. Sie sollen den Prozes der Autokephalie der Ukraine vorbereiten und den ukrainischen Gläubigen dienen.

Derweil ist noch unklar zu welchem genauen Zweck die Legaten entsendet wurden und um welche Strukturen es sich handelt. Zudem berichtete das Moskauer Patriarchat, dass keine Beantragung zur Autokephalie vorliegt. Das berichtet Orthodox Christianity. Der Greek Reporter berichtet sogar davon, dass der Prozess der Anerkennung der Selbständigkeit der ukrainischen Kirche beginnen soll.
Das Moskauer Patriarchat zeigte sich sichtlich erbost über diese Aktion. Metropolit Hilarion hat, laut einem Interview mit der TASS, angekündigt die Kommunikation zur oberen Führungsebene der Ökumenischen Patriarchates abzubrechen, sollte die Autokephalie gewährt werden. Außerdem sagte der Leiter des russischen Außenamtes zum Treffen zwischen russischem und dem ökumenischen Patriarchen am 31. August : „Äußerlich war das Treffen in Konstantinopel eine ziemlich zivilisierte, höfliche und sogar brüderliche Konversation, aber leider hat die konstantinopolitanische Seite unsere Argumente nicht nur nicht gehört, sondern sogar aus unserer Sicht verächtlich und verräterisch gehandelt.“

Grund für die Entsendung ist, laut Rundfunk Hromadske und Ukrinform, dass am 01. September ein Bischofskonzil in Konstantinopel stattgefunden hat. Bei diesem Konzil wurde herausgearbeitet, dass „Das Patriarchat von Konstantinopel die Autokephalie ohne jegliche Abstimmungen gewähren darf“. Leigitimiert wurde dies mit Belegen Moskauer Willkür in Bezug auf die Kiewer Metropolie, beginnend mit dem XV. Jahrhundert.

In den Sozialen Medien, besonders auf Facebook, wird die Aktion des ökumenischen Patriarchates von den Gläubigen heftigst verurteilt. Es wird gar von einem neuen „Griechischen Papstum“ gesprochen, welches Patriarch Bartholomaios für sich beanspruchen soll. Außerdem befürchten die Gläubigen, dass sich die Kirche trennen wird. Es bleibt zunächst abzuwarten. (ar)