Keralas Kirchen weiterhin unter Medienbeschuss

Eine Nonne aus dem indischen Bundesstaat Kerala hat von Missbrauchsfällen innerhalb der katholischen Kirche berichtet. Nach der kürzlichen aufsehenerregenden Verhaftung zweier orthodoxer Priester, steht nun auch die katholische Kirche der Region in der Kritik, Missbrauchsfälle zu vertuschen. Der Kardinal von Kerala machte gegenüber der Polizei widersprüchliche Aussagen. Gulf News berichtet.

Die in den letzten Wochen geführte Verhandlung um die Mutmaßliche Erpressung und Missbrauch einer orthodoxen Christin durch insgesamt 5 Priester beherrschte die Berichterstattung in Kerala. Nun kommt ein weiterer Fall zutage, diesmal aus der katholischen Kirche. Eine Nonne berichtet, sie sei regelmäßig Opfer von Nötigung seitens ihres Bischofs . Sie habe dies dem zuständigen Kardinal, George Alencherry, gemeldet, allerdings blieb eine Reaktion aus. Bei der Polizei verteidigte sich der Kardinal und behauptete, er habe von solchen Vorfällen nichts gewusst. Ein veröffentlichter Audiomitschnitt eines Telefonats zwischen der Nonne und Alencherry bewies das Gegenteil und befeuerte das wachsende Misstrauen der Bevölkerung gegenüber kirchlichen Institutionen. Kuriakose Kattuthara, ein örtlicher katholischer Priester wandte sich derweilen an die Medien und erklärte, dass dies kein Einzelfall sei. Schon zuvor berichteten ihm Nonnen von dem unangemessenen Verhalten des Bischofs, das in allen Fällen ungestraft blieb. (sb)