Hoffnung auf einen Neuanfang

Die Lebensplanung von Flüchtlingen erweist sich in Deutschland äußerst schwierig ohne eine Aufenthaltsgenehmigung. So auch im Fall von Arif Abdullah Haidary. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, der gebürtige Afghane kam, getrieben durch den Krieg in seinem Heimatland, mit seinen zwei Brüdern nach Deutschland. Nun stellt sich für ihn die Frage ob er sich hier ein Leben aufbauen kann.

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Der lange Weg nach Deutschland

Das einzig Materielle, was er auf seiner Flucht mitnahm waren seine Karate-Urkunden. In seinem Heimatland war Haidary ein angesehener Karate-Kämpfer und hat bereits einige Titel, unter anderem im Nationalteam, gewonnen. Bei seiner Ankunft in Deutschland legte er seinen schwarzen Gürtel ab und begann von vorne.

Nicht zuletzt, da es für ihn in jeder Hinsicht ein Neuanfang ist: Haidary muss die deutsche Sprache lernen und lernt eine völlig neue Kultur kennen. Mittlerweile hat er sich in Deutschland bis zur Nationalmannschaft im Kyokushinkai-Karate gekämpft. Auf nationaler Ebene hat er in Deutschland ebenfalls schon in 2016 seine erste Landesmeisterschaft gewonnen. Sein Trainer und Präsident des Kyokushinkai-Karate Deutschland (KKD) Stefan Beer sagt über ihn: „Von seinem Talent und seinem Herz her hat Arif großes Potenzial“.

Die Hoffnung schwindet

Das einzige was Haidary einen Strich durch die Rechnung machen könnte, ist die Tatsache, dass er nicht weiß lange er sich noch in Deutschland aufhalten darf, da sein Asylantrag noch nicht von den Behörden genehmigt wurde. Er weiß nicht ob und wann sein Antrag bearbeitet und angenommen wird, was nicht unbedingt für die Arbeit der zuständigen Behörden spricht. Durch die schleppende Vorgehensweise erhöht sich zunehmend die Unsicherheit über den Aufenthaltsstatus der betroffenen Personen. In vielen Fällen der ankommenden Flüchtlinge in Deutschland besteht oft eine sehr lange Wartezeit, die Wochen aber auch Jahre dauern kann.

Diese Zeit ist für die meisten Flüchtlinge eine schwierige, da sie durch diese noch immer keine sichere Zukunft haben. Aufgrund der vielen Anträge, die sich durch ankommende Flüchtlinge vermehren ist es verständlich, dass es eine gewisse Zeit dauert um alle Anträge zu prüfen. Allerdings beträgt die durchschnittliche Bearbeitungszeit mehrere Monate und dieser Durchschnitt ist zu hoch. Es sollte keine Bevorzugung mancher Anträge geben, z.B. durch vorhandene Papiere wie einen Personalausweis. Solche Fälle werden natürlich schneller bearbeitet, allerdings gibt es dann auch Anträge, die verschoben werden und erst einige Zeit später Aufmerksamkeit geschenkt bekommen.

Zurückgeben was er bekam

Für Haidary allerdings steht bereits fest: „Ich kämpfe unter deutscher Flagge“. Damit möchte er sich für die Aufnahme und Integrationsmöglichkeit in Deutschland revanchieren, da ihm dieses Land bereits so viel gegeben hat, wie er selbst sagt. Ob er schlussendlich weiterhin in Deutschland bleiben darf ist abzuwarten. Die Alternative zu warten gibt es für ihn nicht, sondern er will kämpfen und sich damit seinen Wunsch erfüllen um für Deutschland in Zukunft international antreten zu können.

Maurice Dobiasch