Das Patronatsfest des Evangelisten Lukas

Ein wichtiger Tag für die Gemeinde ist das Patronatsfest. Am 31.10.2017 feierte die serbisch-orthodoxe Gemeinde des Evangelisten Lukas in Frankfurt am Main ihren Schutzpatron. Es waren Vater Vasilli aus dem Kloster Geilnau und Vater Simon Turkic aus der Auferstehungsgemeinde in Frankfurt am Main eingeladen. Viele Gläubige füllten den Kirchenraum und gratulierten dem Priester und der Gemeinde zu diesem besonderen Tag und freuten sich an der Festivität.

Die Kirche des Heiligen Evangelisten Lukas ist voller Menschen aus ganz Deutschland. Die meisten von ihnen kommen aus der Umgebung von Frankfurt. Heute feiern wir das Patronatsfest des Heiligen Lukas und Vater Stojan Barjaktarevic hat alle Gläubigen zu einer gemeinsamen Feier eingeladen. Besonders Vater Vasilli, der Archimandrit und Abt der Skite des Heiligen Spyridon in Geilnau, freut sich über diese Einladung. Das Kloster und die Gemeinde arbeiten seit jeher eng zusammen.

Der Abt der Skite in Geilnau ist sehr geschätzt bei den Gläubigen. Er hat eine ruhige und zurückhaltende Art und zeigt sich als besonders einfühlsamer und hilfsbereiter Mensch. Viele Reisegruppen kommen aus allen Teilen Deutschlands, um die drei lebenden Mönche der Skite zu besuchen und spirituellen Rat zu suchen. Abt Vasilli, Vater Justin und Mönch Nil bilden derzeit den harten Kern des Klosters.

Patron?

Ob als Namenspatron, Familienpatron, Kirchenpatron oder Berufspatron – es gibt unzählige Varianten. Besonders in der orthodoxen Kirche werden diese ausgiebig gefeiert. Zum Beispiel wird das Familienpatronatsfest in der serbischen Tradition drei Tage lang zelebriert oder der Namenspatron wird gefeiert, um den Geburtstag zu ersetzen. Bei diesen Festlichkeiten geht es darum, den Segen und Schutz zu erbitten sowie den Heiligen als Mittler zu Gott zu verehren.

Das Fest eines Kirchenpatrons wird immer am Gedenktag des Heiligen gefeiert. Der Gedenktag des Heiligen Lukas ist eigentlich am 18.10., aber in der serbischen Kirche wird das Fest nach dem alten Kalender, also 14 Tage später, gefeiert. Diese Kalenderumstellung gibt es in der griechischen Kirche nicht. Beim Fest wird Brot, Weizen und Wein gesegnet und jeder darf nach der Brotsegnung davon essen. Der Weizen nimmt eine besondere Stellung ein, da es das Neue und Wiederkehrende Leben, also die Auferstehung, symbolisiert.

Der Ikonenmaler, Arzt und Evangelist

Der wahrscheinlich aus Antiochien stammende Evangelist Lukas zeichnet sich durch drei Merkmale aus. Vor allem ist er einer der vier bekannten Evangelisten. Seine Schrift zeichnet sich durch historische Genauigkeit und Erwartung der Parusie aus. Zudem gilt er als Schreiber der Apostelgeschichte. Seine Texte legen besonderes Augenmerk auf die Wiederkunft Christi.

Der Überlieferung zufolge war Lukas Arzt, weshalb er als Patron der Ärzte verehrt wird. Während Jesu Reisen war Lukas oft an seiner Seite. Lukas wird auch als erster Maler religiöser Bilder bezeichnet. Der Legende nach malte er von der lebendigen Mutter Gottes sowie von Petrus und Paulus, die als erste christliche Ikonen gelten. In seiner Predigt sagte Vater Vasilli, dass die Herkunft eines Heiligen nicht das Wichtigste sei. Entscheidend ist, wie diese Person Christus nachgefolgt ist. Letztendlich geht es um den spirituellen Wert, den der Heilige vermittelt, und nicht um die Geschichte der Person.

Große Festivität

Die Vorbereitungen für das Fest waren sehr anstrengend, da viele Gläubige erwartet wurden. Der Festtag und der Reformationstag der evangelischen Kirche fielen auf den gleichen Tag. Dies erschwerte die Planung noch weiter, da die serbisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Lukas in Frankfurt in der Evangelischen Kirche ihren Gottesdienst abhalten durfte. Aber alles hat reibungslos funktioniert und das gemeinsame Essen nach dem Gottesdienst war entspannt und stressfrei.

Vater Stojan Barjaktarevic bedankte sich sehr bei Vater Vasilli und Vater Simon Turkic von der Auferstehungskirche in Frankfurt am Main für ihren Besuch. Er hob hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Vater Vasilli und der Gemeinde sei, da das Kloster auch in schwierigen Zeiten den Gläubigen zur Seite stand. Die Seelsorge war besonders wichtig für Klerus und Gläubige und wurde vom Abt immer gewissenhaft ausgeführt.Das Patronatsfest wurde schließlich mit einem gemeinsamen Essen abgeschlossen.

Alexander Radej