Bestätigung der Arche Noah und Sodom und Gomorrha?

Verschwörungstheorien sind in der Orthodoxie alltäglich. Eine besondere Spezialität beschäftigt sich mit biblischen Ereignissen, welche die Wahrheit der Erzählungen der Heiligen Schrift unterstreichen sollen. Neben einem Loch in Sibirien, welches die Existenz der Hölle beweisen soll, wurde die Arche Noah in der Türkei gefunden. Was man wirklich entdeckt hat? Die Arche Noah, die toten Ägypten im Roten Meer und Sodom und Gomorrha.

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Laut Exegeten ereigneten sich die Geschehnisse im Alten Testament anders als sie beschrieben wurden. Sie waren Geschichte, welche einst aufgeschrieben wurden, um das Handeln Gottes zu beschreiben. Sie sollen keine historischen Tatsachen dokumentieren. Diese These ist höchst umstritten. Besonders die orthodoxen Gläubigen versuchen, mit unterschiedlichen archäologischen Befunden den Geschichten im Alten Testament einen historischen Wert zuzuordnen.

Die Arche Noah in der Türkei

Angeschlossen an die Verschwörungstheorien gegenüber der Türkei, gibt es die Theorie, dass die türkische Regierung die Arche Noah auf dem Berg Ararat versteckt hält. Es kursieren Bilder im Netz, die das riesige Bauwerk dokumentieren sollen. Dabei haben griechische und russische Forscher in der Türkei Funde eines sehr großem Schiff erschlossen. Es soll viel größer sein, als gewöhnliche Schiffe.

Das Schiff birgt weitere Geheimnisse: Die Balken des Schiffen sind mit Kreuzen geschmückt worden. Laut Untersuchungen, seien diese schon seit Bau des Schiffes vorhanden gewesen und nicht nachträglich eingeritzt worden sein. Ein klarer Beweis: Noah wusste bereits um die Menschwerdung Christi und seine Kreuzigung bescheid. Die Grabungsstätte dient als ultimativer Beweis für die Wahrheit des Alten Testaments. Ebenso untermauert der Fund die einzige wahre Religion: Das Christentum.

Moses teilte das Meer und tötete die Ägypter

Im Roten Meer sollen Überreste von altägyptischen Wägen gefunden worden sein, die die Durchquerung des Roten Meeres durch Mose beweisen. Moses soll in einem Bereich im Norden des Roten Meeres das Wasser geteilt haben. Es existieren noch Pferdeskelette im Wasser. Besonders Speerspitzen und Räder von Streitwegen sollen erhalten geblieben sein.

Die Bilder über die Fundstellen gibt es im Internet. Die Datierung durch Forscher steht aus. Das wichtigste an den Funden: Sie wurden mitten im Roten Meer gefunden und nicht in der Nähe des Ufers. Mittlerweile seien die Funde stark von Algen befallen, was wiederum für eine ältere Datierung steht. Die Intention ist klar: Die orthodoxen Christen wollen beweisen, wo Moses das Meer überquerte. Viel wichtiger scheint jedoch, dass Moses gelebt hat und das Volk Israel aus Ägypten führte.

Sodom und Gomorrha ist nicht nur ein Märchen

Der letzte Beweis befinde sich in der ägyptischen Wüste. Es wurde angeblich ein Ort mit Schwefelablagerungen gefunden worden, an dem Sodom und Gomorrha erbaut waren. Jene Städte die von Gott, laut biblischer Überlieferung, zerstört wurden. Die Steinwände sind glatt abgeschliffen, was nur durch aktive Bearbeitung enstanden sein kann, laut Forscher.

Die Interpretationen des Fundes sind unterschiedlich. Einerseits sehen die Gläubige in dem Fund die Zerstörung durch Gott mit schwefelhaltigen Meteoriden oder einem schwefelhaltigem Feuer. Andere Gläubige behaupten, die Zerstörung Sodom und Ghomorras wäre geschehen, weil sich an diesen Orten das Tor zur Hölle befand, dass durch die Einwohner und ihrem Sündigen verhalten geöffnet wurde. Forscher hingegen behaupten, dass an jeden Orten möglicherweise Steine für Häuser aus nahe gelegenen, heute nicht existierenden Dörfer und Städte genutzt wurde. Unter Umständen wüssten die Bewohner des Landes um den Nutzen von Schwefel, sodass dieser dort abgebaut wurde.

Archäologische Funde als Glaubensgrundlage

Die drei Funde sind die berühmtesten und weit verbreitesten in der orthodoxen Welt. Neben diesen gibt es noch viele weitere Funde. Die Kultur der orthodoxen Christen ist vom Volksglauben geprägt und solche Funde bieten eine Menge Spekulationsmöglichkeiten für kuriose Geschichten. Möglicherweise ist sogar an diesen Erzählungen ein Quäntchen Wahrheit vorhanden. Das muss aber die Forschung versuchen zu beweisen. Solange das aussteht, bleiben die Theorien nur bloße Theorien.

Alexander Radej