Der Heilige Synod der griechisch-orthodoxen Kirche erkennt die neue autokephale Kirche der Ukraine derzeit nicht an

Die 162. Heilige Synode der Orthodoxen Kirche Griechenlands vom 28. August 2019 traf keine endgültige Entscheidung bezüglich der neuen Ukrainischen Kirche.

Der Athener Erzbischof Hieronimus

Der Erzbischof von Athen und ganz Griechenland Hieronimus hat abgelehnt, die Verantwortung für die Anerkennung der Autokephalie der Kirche unter der Führung von Metropolit Epiphanius zu übernehmen. Dazu sagte er: “Ich kann diese Verantwortung nicht allein übernehmen. Ich werde die Entscheidung der Heiligen Synode an alle Hierarchen übergeben müssen, damit das entschieden wird.”

Die Heilige Synode diskutierte über die Anerkennung und den Status der orthodoxen Kirche der Ukraine, welche vom Phanar unterstützt wird. Die griechische Synode gab Erzbischof Hieronimus das Recht, in dieser Angelegenheit selbst zu entscheiden.

Eine Synode wurde für Oktober 2019 angesetzt, um weitere Beratungen über den Status der neuen ukrainischen Kirche abzuhalten.

Die Entscheidung der Heiligen Synode der Kirche von Griechenland wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden der Abteilung für Außenkirchenbeziehungen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOC), Erzpriester Mykolay Danylevych, kommentiert:

„Wir glauben, dass die Entscheidung der Heiligen Synode der Kirche von Griechenland gut abgewogen ist. Wir sind ihnen dankbar, dass sie keine weitere Spaltung wollen und die Risiken einer Entscheidung über die Anerkennung der neuen Kirchenstruktur in der Ukraine verstehen. Wir glauben, dass es richtiger wäre, dieses Problem im Pan-Orthodoxen Rahmen zu lösen. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass, wenn mindestens eine Kirche die orthodoxe Kirche in der Ukraine anerkennt, das zu einer weiteren Welle von Angriffen auf unsere Gemeinden in der Ukraine führen wird. Diese Welle wird jedoch viel kleiner sein, denn es gibt keine solche Unterstützung für die getrennte Kirche seitens der Regierung, wie sie es früher war“.

Erzpriester Mykolay Danylevych ist seit 2012 stellvertrender Leiter der Abteilung für Außenkirchliche Beziehungen der ukrainisch-orthodoxen Kirche.

Missverständnis sorgt für Aufruhr

Eine falsche Information machte in verschiedenen Redaktionen die Runde. Dabei wurde die Aussage des Erzbischofs von Athen „Auf Vorschlag der Synodenausschüsse für dogmatische und gesetzgeberische Fragen und interorthodoxe und interchristliche Beziehungen zur ukrainischen Frage, erkennt die Heilige Ständige Synode das kanonische Recht des ökumenischen Patriarchen an, den Status der Autokephalie zu verleihen, sowie das Privileg des Primaten der Kirche von Griechenland, sich weiter mit der Frage der Anerkennung der Kirche der Ukraine zu befassen“ missverstanden.

Medien berichteten dabei von einer Anerkennung der neu gegründeten ukrainischen Kirche, was jedoch die Abteilung für Außenkirchenbeziehungen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche und die griechisch-orthodoxe Kirche dementierten.

Zum konkreten Fall schrieb Mykolay Danylevych:
„Darüber hinaus hat im Gespräch zur Entscheidung der Synode eine Betreuerin eine Phrase aufgenommen, über die Tatsache, dass die Synode dem Ökumenischem Patriarchat das Recht anerkennt, die Autokephalie zu verleihen. Dieser Satz wurde missverstanden, dass angeblich die Synode der Kirche von Griechenland die Autokephalie anerkannt hat. Das ist falsch. Die Synode hat nichts über die Anerkennung der Autokephalie der neu gegründeten Kirche gesagt. Die Synode stimmte damit lediglich mit der Autorität Konstantinopels überein.“

Alexander Radej