Serbische Institutionen in der Kritik
Das Oberkommando der serbischen Armee hat am Sonntag zum ersten Mal in Anwesenheit des Verteidigungsministers Aleksandar Vulin den Heiligen Georg zum Schutzheiligen der serbischen Armee erhoben. Das löste eine Welle von Kritiken gegen die immer stärker werdende Verflechtung von Staat und Religion. Kritiker sehen sogar die Säkularisation in Serbien, welche in der serbischen Verfassung geschrieben steht, bedroht. Das berichtet BalkanInsight.
Seit den 1990ern beginnen staatliche Institutionen in Serbien vermehrt eine national-religiöse Identität aufzubauen. Beispielsweise haben die Schulen den Heiligen Sava als Schutzpatron, zu dessen Ehren die Slawa stattfindet. Außerdem würden religiöse Rituale in staatlichen Institutionen häufiger zelebriert. Rastislav Dinic, Assistent an der Philosophischen Fakultät der Stadt Nis und Kritiker sagt dazu: „Ich würde sagen, der Grund dafür ist, dass es sich nicht so sehr um ein religiöses Ritual handelt, sondern um ein Symbol der ethnischen Identität“. (ar)