Das Problem mit der Sünde
„Jede Straftat ist eine Sünde, aber nicht jede Sünde ist eine Straftat!“ sagte einst der Kirchenvater Johannes Chrysostomos. Aber was ist die Sünde überhaupt? Besonders wenn Menschen vor oder nach dem Gottesdienst zur Beichte wollen, steht eine lange Schlange bereit. Die Sünde ist etwas alltägliches, wenn auch Negatives. Jedoch kann der Mensch sie besser vermeiden, indem er eine besondere Bindung eingeht.
Um das Thema Sünde wird viel diskutiert. Besonders Atheisten nutzen den Begriff der Sünde ausgiebig, besonders wenn ein Christ Fehler begeht. Dabei wird gleich die Frage gestellt, ob man als Sünder direkt in die Hölle kommt und einem das Letzte Gericht verwehrt wird. Beim Heiligen Augustinus wurde der Begriff der „Ursünde“ das erste Mal verwendet, was heute in der Katholische Kirche als Dogma vorkommt. Dabei ist die Sünde etwas viel Subtileres. Sünden entstehen schon möglicherweise am frühen Morgen, ohne es bewusst wahrzunehmen.
Der Begriff „Amartia“
Die Idee der Sünde entstand unter griechischem Einfluss. Deshalb wird der Begriff der „Amartia“ gerne verwendet. Das heißt wortwörtlich übersetzt „verfehlen“. Im kirchlichen Gebrauch hat es die Bedeutung, den Weg zu Gott zu verfehlen. Im geistigen Leben sollte der Mensch auf Gott ausgerichtet sein, dazu gehört, damit er den direkten Weg zu Gott geht, fasten, beten, beichten und vielerlei andere Übungen zu absolvieren.
Jedoch erfüllt nicht jeder die Aufgaben oder schafft es nicht, sich an seine eigenen Vorgaben im geistigen Leben zu halten. Somit entfernt er sich mit jeder Verfehlung von Gott. Um aber wieder auf den rechten Pfad zurückzukehren, benötigt der Mensch meist einen guten Ratschlag eines Priesters oder Mönchen. Dies geschieht bei der Beichte.
Gott vergibt!
Bei der Beichte handelt es sich mehr um ein vertrautes Gespräch mit dem Priester, der einem Ratschläge für das geistige Leben erteilt. Klar ist, sobald ein Gast nicht bei seinem eigentlichen Begleiter beichtet, wird der fremde Priester ungern Ratschläge erteilen. Denn der Gläubige bindet sich an einen geistigen Begleiter, der den Beichtenden kennt und der somit Ratschläge für das Leben mitgeben kann.
Bei der Beichte werden die Sünden nicht vom Priester vergeben, wie es in der Katholischen Kirche der Fall ist, sondern es wird um die Vergebung der Sünden gebeten. Damit erscheint der Priester umso mehr als Freund, der einem auf dem geistigen Weg zu Gott unterstützen möchte und nicht in Persona Christi. Das gemeinsame Erflehen der Gnade Gottes und das vertraute Gespräch bei der Beichte, bindet die Personen aneinander.
Nobody is perfect
Niemand ist perfekt und von Sünden befreit. Jeder Mensch sündigt. Denn das Beichten, Fasten und Beten fällt nicht immer leicht und erfordert höchste Disziplin. Deswegen sollte jeden Tag ein Stück weiter trainiert werden, um sich auf das Leben in der Kommenden Welt vorzubereiten, dabei kann der Priester helfen. Der Geistliche bildet einen wichtigen Bestandteil des Beichtens und der Übungen im geistigem Leben.
Außerdem kommt der Sünder nicht sofort in Hölle. Dieses Urteil kann kein Mensch treffen. Viel mehr, hat der Mensch die Möglichkeit umzukehren, denn die Sünden sind nicht für immer in Stein gemeißelt. Jedoch sagt die Kirche ausdrücklich, Gott kann vergeben, wenn der Mensch Vergebung erhalten will.